Natürlich bewegen wir uns mit den getesteten Model X im oberen Preissegment und manch einer fragt sich, ob das für ein E-Mobil wirklich ein relevantes Produkt ist. Sicher hat man das betuchte SUV Klientel bei der Entwicklung im Auge gehabt und das ist ja durchaus legitim, wenn man sich die Mengen dieser Fahrzeuge auf unseren Straßen ansieht.
Am Ende ist Tesla aber Pionier bei den E-Fahrzeugen und die Modelle sind aktuell gut verfügbar. Als zusätzliches Plus darf wohl die Ladeinfrastruktur gelten. Wie in den vorherigen Artikeln schon erwähnt, müssen wir hier Bestnoten verteilen und für uns ist ganz klar: Wenn jemand ein vollwertiges Fahrzeug auch für ausgedehnte Geschäftsfahrten erwerben möchte, kommt er aktuell an den Teslas nicht vorbei.
Das Model X ist jedoch für unseren Geschmack etwas zu verspielt. Ob man wirklich automatisch öffnende Fahrer- und Beifahrertüren braucht bleibt Geschmacksache. Auch über komplizierte Flügeltüren gehen die Meinungen auseinander. Für uns waren diese Gimmicks zu Amerikanisch und bestimmt nach einer gewissen Zeit anfällig mit dem Trend zur "Sparbüchsenfunktion". Dennoch ist Tesla ein hervorragendes Fahrzeug gelungen. Man fährt ruhig und wie auf Wolken und das Platzangebot ist hervorragend. Es gibt sieben Sitze. Die hinteren 5 Sitze sind umklappbar, sodass ein großer ebener Kofferraum zur Verfügung steht.
Das Model X wird mit einer Anhängerkupplung ausgeliefert und hat eine Zuglast von 1,9-2,2to. Man sagte uns, dass die Reichweite immer noch 200km betragen würde.
Lediglich bei der Verarbeitung gibt es Abzug. Stoffreste, die von den Sitzen weghängen, oder Plastikverkleidungen mit unsauberen Passungen sind für ein solches Preissegment unangemessen.
Die Fahrleistungen sind überirdisch und man glaubt, dass Trumps "Spaceforce" schon das erste Raketenauto bekommen hat. Damit wird ganz klar ein sehr betuchtes Kundenklientel angesprochen, da man diese Leistungsausbrüche in einem SUV sicher nicht braucht.
Im Verbrauch lag das gefahrene Model X P100D etwas höher als der gleich motorisierte Model S P100D. Man kann durchschnittlich mit 25kWh/100km auskommen. Das Model S begnügt sich mit ca. 21kWh. Beide sind deutlich sparsamer als der I-Pace mit ca. 28-30kWh. Man muss aber sich die elektrische Fahrweise schon angewöhnen. Bleifuß-Orgien werden sicher mit anderen Verbräuchen enden!!
Im direkten Vergleich hat uns das Konzept des Tesla X besser gefallen als der I-Pace, der sicherlich qualitativ das bessere Produkt ist, aber durch den hohen Verbrauch und das schlechtere Ladenetz Punkte verliert. Tesla hat das Konzept des elektrischen Fahrens eben bis zu Ende durchdacht und damit (noch) die Nase klar vorne. Wenn nun auch "bezahlbare" Fahrzeuge im mittleren Preissegment bis 50.000€ verfügbar sind (Model 3), dann fährt die Konkurrenz noch lange hinterher.
Unserer Meinung nach ist das Model S 75D die beste Entscheidung. Mit der besseren Aerodynamik und ausreichend Reichweite, erhält man ein preiswertes, wenn auch nicht billiges Allroundtalent.
Noch eine kleine Anmerkung zum Service bei Tesla. Man wird zuvorkommend bedient und erhält zu jederzeit fachkundige und freundliche Auskunft. Diese Behandlung ist bei deutschen (auch Premium Herstellern) keineswegs immer vorzufinden. Auch dafür ein dickes Plus von uns!!
Wer mehr wissen will der kann sich gerne bei uns melden.